Krippe

In unseren Krippengruppen werden jeweils ca. 12 Kinder von 1 bis 3 Jahren betreut. Für die Krippenkinder ist eine immer wiederkehrende Tagesstruktur sehr wichtig, damit sie sich im Alltag gut zurechtfinden und Vertrauen zu den anderen Kindern und Mitarbeiterinnen aufbauen können. Damit sich die Kinder in unserer Tagesstätte wohl fühlen, wollen wir mit Einfühlungsvermögen und Geduld:

  • Die Kinder annehmen
  • Ihre Persönlichkeit respektieren
  • Auf individuelle Bedürfnisse eingehen
  • Ihre Stärken fördern
  • Selbstvertrauen stärken
  • Das einzelne Kind „Kind sein lassen“

  Um unsere Ziele zu realisieren:

  • Legen wir Wert auf Rituale - sie geben den Kindern Sicherheit
  • Spielen wir viel draußen in der Natur – im Garten, am Spielplatz
  • Motivieren wir die Kinder zur Selbstständigkeit – An- und Ausziehen, Aufräumen

  Schwerpunkte in der Krippenarbeit:

  • Morgenkreis
  • Gemeinsames Frühstück
  • Bewegungsbaustelle bzw. Turnen
  • Sauberkeitserziehung
  • Angebote in verschiedenen Entwicklungsbereichen über einen längeren Zeitraum

Daneben ist uns die Kommunikation der einzelnen Gruppen untereinander wichtig. Deshalb gibt es gemeinsame Aktionen (z.B. Adventsweg). Außerdem nutzen wir den Flur für gruppenübergreifendes, gemeinsames Spielen. 


Die Eingewöhnungszeit in der Krippe 
Kinder brauchen eine gute Bindungsbeziehung zu einer Person, um in einem sicheren Rahmen freudig auf Entdeckungsreise gehen zu können. Die erste Bindungsbeziehung bauen Kinder in der Regel zur Mutter auf, dann kommen weitere hinzu. Eine stabile Bindungsbeziehung zu einer fremden Person kann nur allmählich aufgebaut werden, daher ist der sanfte Übergang aus dem familiären Umfeld in die Krippe von großer Bedeutung. Dies ist am ehesten gewährleistet, wenn die Gewöhnung an die neue Umgebung, die anderen Kinder und die noch nicht vertrauten Erwachsenen langsam und unter Begleitung der Eltern vonstatten geht. Um den Übergang für das Kind sicher zu gestalten orientieren wir uns für die Eingewöhnungszeit am so genannten „Berliner Modell“, das vom Institut für angewandte Unser Ziel ist es in Kooperation mit den Eltern dem Kind das „Vertrautwerden“ mit der neuen Umgebung und den Aufbau einer Bindungsbeziehung zur Mitarbeiterin unter dem Schutz einer Bindungsperson zu ermöglichen. Das „Berliner Modell“ verstehen wir nicht als starres Programm, sondern es dient uns als Orientierungsrahmen für die Übergangszeit vom Elternhaus in die Krippe. Das bedeutet auch, dass das Tempo der Eingewöhnung in erster Linie vom Kind selbst bestimmt wird.   

Grundphase 
Die Grundphase dauert ca. 3 Tage. In dieser Zeit findet noch kein Trennungsversuch statt! Die Mutter/ der Vater kommt mit dem Kind in die Einrichtung, bleibt für ca. 1 Stunde mit im Gruppenraum und nimmt das Kind anschließend wieder mit nach Hause. In diesen ersten Tagen hat das Kind die Möglichkeit die neue Umgebung und die Bezugsperson kennen zu lernen. Es hat aber auch die Sicherheit immer wieder auf die sich im Hintergrund haltende, vertraute Bindungsperson zurückzugreifen. Dieser „sichere Hafen“ ermöglicht es dem Kind langsam Vertrauen zu den Erzieher/innen aufzubauen und die Kinder und Räumlichkeiten kennen zu lernen.   

Erster Trennungsversuch 
Frühestens am 4. Tag findet ein erster Trennungsversuch statt. Die Bindungsperson verabschiedet sich vom Kind (möglichst wenn das Kind zufrieden spielt) und verlässt den Raum, bleibt aber in Rufnähe, falls das Kind weint und sich nicht von dem/der Erzieher/in trösten lässt. Die Reaktion des Kindes auf diesen ersten Trennungsversuch in der neuen Umgebung gibt uns wichtige Anhaltspunkte darüber, wie die weitere Eingewöhnung gestaltet werden kann.   

Stabilisierungsphase 
Kann sich das Kind gut von der Bindungsperson lösen, sollte diese morgens nur noch kurz im Gruppenraum bleiben, sich vom Kind verabschieden und zu einer abgesprochenen Zeit wieder kommen. Dabei werden die Zeiträume ohne Mutter/ Vater in der Gruppe immer größer. Die Mutter/ der Vater bleibt aber in der Einrichtung. Fällt es dem Kind schwer sich von der Bindungsperson zu lösen, findet ein erneuter Trennungsversuch erst ab dem 7. Tag statt.   

Schlussphase 
Die Mutter/ der Vater hält sich nicht mehr in der Einrichtung auf, ist jedoch jederzeit erreichbar, falls die Tragfähigkeit der neuen Bindungsbeziehung zur Mitarbeiterin noch nicht ausreicht, um das Kind in besonderen Fällen aufzufangen. Die Eingewöhnungszeit ist abgeschlossen, wenn das Kind die Mitarbeiterin als sichere Basis akzeptiert und sich von ihr trösten lässt. Während der Eingewöhnungszeit sollte das Kind nur halbtags zu uns in die Einrichtung kommen. Die Eingewöhnungszeit ist sehr individuell und von Kind zu Kind, Familie zu Familie sehr unterschiedlich angepasst an die Bedürfnisse des einzelnen Kindes.   

Wir als Mitarbeiter sehen unsere Aufgaben während der Eingewöhnungszeit wie folgt:

  • Kennen lernen des Kindes und seiner Bindungsperson
  • Aufbau einer tragfähigen Bindungsbeziehung zum Kind
  • Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu den Eltern
  • Begleitung und Beratung der Eltern